Ostern einmal anders.

Normalerweise besuchen wir als Familie die Karwochen- und Osterliturgie in unserer Pfarre, doch dieses Jahr war es anders. Unsere jüngste Tochter wäre eigentlich zu Ostern 2020 in England als Au-pair gewesen und unsere beiden Söhne im Studium. Unsere Älteste arbeitet schon und hat eine eigene Wohnung. Durch die Coronapandemie und die Bestimmungen des Lockdowns waren in der Karwoche nur unsere zwei jüngeren (20 und18 Jahre) nach Hause gekommen.

Meine Frau und ich hatten beschlossen die österlichen Feierlichkeiten zu Hause zu gestalten und unsere Kinder dazu eingeladen mitzumachen. Am Gründonnerstagabend deckten wir unseren Tisch feierlich, wie bei einem großen Festtag. Es gab ein großes festliches Abendessen mit geselligem Beisammensein. Nachher setzten wir uns alle im Wohnzimmer ins Hausheiligtum. Wir beteten gemeinsam für unseren Vater bzw. Opa, der schon über zwei Wochen wegen Corona im Krankenhaus lag und dem es noch immer schlecht ging. Danach lasen wir gemeinsam die Abschiedsreden aus dem Johannesevangelium beteten anschließend ein Gesätzchen Rosenkranz.

Der Karfreitag ist für uns ein Fasttag, auch für unsere Kinder. Es gibt als Mittagessen Erdäpfelsuppe und Brot. Am Abend trafen wir uns wieder im Hausheiligtum und beteten den Kreuzweg anhand von Bildern des Turiner Grabtuches.  Mit freien Fürbitten schlossen wir unsere Andacht ab. Unsere Kinder waren sehr berührt von den Schilderungen über die Verletzungen Jesu, die man aus dem Grabtuch herauslesen kann.

Der Karsamstag war für mich ein Arbeitstag. Zu Hause gab es wie üblich ein einfaches Essen. Normalerweise gehen wir abends alle in die Auferstehungsfeier, doch dieses Mal hatten wir beschlossen erst am Ostersonntagmorgen unsere Liturgie fortzusetzen.

Am Ostersonntag um 6 Uhr früh bei Sonnenaufgang entzündeten wir in unserem Garten ein großes Osterfeuer. Wir lasen die Osterliturgie, wie sie in der Kirchenzeitung stand mit den Lesungen aus dem Alten und Neuen Testament und dem Osterevangelium. Am Osterfeuer entzündeten wir unsere Osterkerze und weihten das Wasser, mit dem wir dann unsere Osterspeisen segneten.

Danach zogen wir vom Osterfeuer zu unserem Schönstatt-Marterl, das sich beim Hauseingang befindet. Dort beteten wir und brachten gemeinsam unsere Bitten vor. Wir schlossen mit einem besonderen Gebet, dem des tanzenden Gottes (siehe unten). Es drückte in diesem Augenblick wahrscheinlich am besten aus, was wir fühlten. Anschließend gab es großes Frühstück mit den geweihten Speisen und am späten Vormittag nahmen wir am online-Gottesdienst der Schönstattbewegung teil. Es waren andere Osterfeiern als üblich, aber sie waren ganz authentisch und intensiv, das meinten auch unsere Kinder.

Veronika & Fritz Pilshofer, OÖ

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